Gas-Brennwerttherme von Vaillant – die richtige Wahl?
Vor knappen 10 Jahren haben wir uns bei der Planung unseres Hauses für eine Gas-Brennwerttherme der Firma Vaillant entschieden. Neben den guten Effizienz-Eigenschaften, haben auch das Konzept der solaren Brauchwasser-Erwärmung und der kompakte Formfaktor mit in die Entscheidung gespielt.
In den letzten Jahren haben wir von der Heizung eigentlich nicht viel mitbekommen, die Kosten bei den standardmäßigen Wartungen hielten sich im Rahmen und der Schornsteinfeger war auch immer rundum zufrieden. Insgesamt hat das Konzept der Heizung für uns ganz gut funktioniert, wobei ich mir beim nächsten Mal vermutlich einen etwas größeren Warmwasserspeicher wünschen würde. Unsere Heizkosten beliefen sich bis vor der Energiekrise auf ca. 700-800€ im Jahr, was ich für ein Haus mit knapp 180m2 ganz OK finde.
Leider sind in 2021 nicht nur die Gaspreise, sondern auch die Wartungskosten für die Heizung angestiegen… Letztes Jahr war ich das erste Mal alleine im Skiurlaub. Kaum zwei Tage verreist erhalte ich einen Anruf von den Daheimgebliebenen: „Wir können nur kalt duschen und im Haus wird es auch immer kälter!“ Per Telefon-Ferndiagnose stellt sich relativ schnell heraus, dass die Steuerplatine defekt sein muss. Der Vaillant-Techniker des Vertrauens konnte das Teil jedoch sehr zeitnah austauschen, so dass ich beruhigt meinen Skiurlaub weiter genießen konnte.
Im Jahr 2022 hielt unsere Heizung allerdings noch weiter Überraschungen für uns bereit:
Eines morgens staunten wir nicht schlecht, als bei uns aus allen Wasserhähnen kein klares Wasser, sondern weißer Schaum herauskam! Nach ein bisschen Google und ein paar Prüfungen am Druck vom Solarkreis bestätigte sich leider meine Befürchtung: Es gibt ein Leck im Wärmetauscher der solaren Warmwasser-Erwärmung! Die Spezial-Solarflüssigkeit vermischt sich dadurch mit dem Brauchwasser und das Ergebnis ist schön weiß-rosa schäumendes Warmwasser. Der nette Vaillant-Monteur kam wieder vorbei und konnte meine Diagnose leider nur bestätigen. Er sperrte die Solarpumpe ab und klemmte sie von der Steuerplatine ab, damit sie nicht noch mehr Solarflüssigkeit ins Warmwasser vermischt. Ein paar Tage später merkten wir allerdings, dass der Monteur noch einen Schritt vergessen hatte: Als das erste Mal die Sonne so richtig auf die Solarpanele strahlte muss dort das im Überfluss vorhandene Wasser verdunstet sein. Die Folge: Der Druck im Solarkreislauf stiegt ordentlich an und letztendlich ließ das Überdruckventil einen großen Schwall Solar-Wasser-Gemisch in unseren kleinen Technikraum ab. Überall Spritzer von brauner Brühe – lecker…
Das Problem bei unserem Kompaktgerät „Vaillant auroCompact VSC S 126/3-5“ ist nun, dass der Solar-Wärmetauscher komplett in den Warmwasser-Speicherbehälter integriert ist und dieser somit leider komplett ausgetauscht werden muss. Neben dem Ersatzteil kommen auch jede Menge Arbeitsstunden dabei zustande. Mittlerweile haben wir von unserem Vaillant-Fachbetrieb einen Kostenvoranschlag für den Tausch des defekten Speicherkörpers erhalten: gut 2200€!!
Ich habe Vaillant gleich nach Auftreten des Fehlers mal ganz optimistisch angeschrieben und nachgefragt, ob es vielleicht irgendeine kulante Regelung für einen so ungewöhnlichen Schaden an diesem Bauteil gibt. Letztendlich ist auf dem Speicher ja keine große mechanische oder thermische Belastung, so dass ich hier eigentlich nur von mangelnder Verarbeitung ausgehen kann, wenn so ein Bauteil schon nach 9 Jahren den Geist aufgibt.
In den letzten drei Wochen hat Vaillant außer einer Bearbeitungsnummer noch nicht viel von sich hören lassen, ich werde aber nochmal nachhaken. Vielleicht ist der Slogan „Langlebige Qualität“ auf der Vaillant Website ja doch noch ein bisschen mehr als nur ein flotter Marketing-Spruch…