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Gepostet by on Dienstag, 27. Mai 2014 in Allgemein

Vinyl-Designbelag für den Fußboden

Vinyl-Designbelag für den Fußboden

Mitte März sollte der Estrich nun wirklich so weit getrocknet sein, dass es mit der Verlegung des Fußbodens weitergehen konnte. Wir haben uns beim Fußboden im gesamten Haus (außer Bäder, Technik und Schlafzimmer) für PVC-Planken entschieden, da diese widerstandsfähig, feuchtigkeitsbeständig und in tollen Designs zu haben sind. Was uns außerdem sehr gut gefiehl: Bei den PVC-Planken gibt es auch eine erhabene Oberfläche, so dass man das Gefühl hat, auf richtigem Holz zu laufen. Sollte eine PVC-Planke mal beschädigt werden, kann man sie einfach mit dem Cutter rausschneiden und eine neue einsetzen, das ist bei Laminat schon nicht ganz so einfach…

Wir haben uns für einen Designbelag der Firma ProjectFloors entschieden, den PW 3070 DP. Es gibt die Beläge in verschiedenen Robustheitsklassen, vom Belag für den Wohnbereich bis zu Belägen für höchste Beanspruchungen, z.B. im Gastronomiebereich. Der von uns gewählte Belag ist aus der Light-Kollektion, die für „leichte Beanspruchung im Objektbereich und höchste Beanspruchung im Wohnbereich“ geeignet sein soll. Nicole hat im Internet recherchiert und einen wirklich guten Preis bei der Firma allfloors aus der Nähe von Berlin gefunden. Allfloors lag bei ca. 20€/m2, während andere Angebote immer nur auf ca. 25€/m2 lagen. Nach einem langen Telefonat mit Allfloors, in dem wir wirklich einwandfrei und kompetent beraten wurden, stand fest: Dort werden wir die 160m2 Boden bestellen. Dazu dann gleich noch Spachtelmasse und spezielle Aluprofile für die Treppenkanten. Das Material wurde mit Ausnahme der Treppenschienen sorgenfrei und gut organisiert von einer Spedition angeliefert, was nicht immer selbstverständlich ist, wie uns die Spedition „Trexx Transport und Logostik GmbH“ aus Hamburg später noch lehren wird… Die Treppenprofile wurde separat per UPS angeliefert, vermutlich um Transportschäden zu vermeiden.

Zur Verlegung eines solchen Belages, ist die Vorbereitung des Untergrundes das Wichtigste! Damit der später aufzubringende Ausgleichsspachtel gut haftet, muss der gesamte Boder zuerst mit einem Voranstrich versehen werden, wir verwenden dafür „Thomsit R 766 Mutli Voranstrich„. Mit einer Lammfellrolle wird der ziemlich flüssige Anstrich aufgebracht. Nicht schwierig, dauert aber auch ne Weile. Nun bringen wir an allen Türschwellen spezielle Dehnungsprofile an, die bei unterschiedlich beheizten Räumen für etwas Spielraum an den Stößen sorgen sollen. Die Schienen werden mit 2-Komponenten-Epoxydharz aufgeklebt, dann mit Sand bestreut und anschließend mit trittfestem Spachtel an den Boden angespachtelt.

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Als nächstes folgt die Aufbringung eines Ausgleichsspachtels, der die Höhenunterschiede des Estrich ausgleichen soll. Normaler Zementestrich darf auf einen Meter einen Höhenunterscheid von bis zu 4mm haben, ohne dabei aus der DIN zu fallen. Bei uns ist diese Toleranzgrenze nicht erreicht, aber man benötigt für PVC eben einen superglatten Boden, deswegen MUSS immer gespachtelt werden. Wir haben Thomsit AS-1 Anhydrit-Ausgleichsspachtel verwendet. Der Spachtel wird mit Wasser angerührt und muss dann auf gesamte Fläche (also bei uns immer für die gesamte Etage…) in einem Zug aufgebracht werden. Das Zeug bindet wirklich schnell ab, so dass im Prizip einer durchgehend damit beschäftigt ist den Spachtel immer gleich sackweise anzurühren, während der andere die Spachtelmasse in den Raum kippt und gleichmäßig mit einem speziellen Zahnspachtel mit integriertems Rakel glatt zieht. Eine ganz schöne Schwerstarbeit bei insgesamt 550kg Ausgleichsmasse…

Einen Tag später ist der Spachtel ausreichend durchgetrocknet, so dass der letzte Schritt zur Vorbehandlung des Untergrundes vorgenommen werden kann: Der gesamte Boden wird mit einer großen Schleifmaschine noch einmal geglättet, so dass hinterher ein wirklich spiegelglatter Untergrund entsteht. Die leistungsstarke Schleifmaschine ist wirklich schwer zu handhaben, wenn man nicht gut aufpasst, schleudert einen das Teil quer durch den Raum (und das ist nicht übertrieben!!!).

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Nun geht es an das eigentliche Aufkleben der Planken. Wir verwenden dafür den speziellen, flexiblen Nasskleber UZIN KE 66, da der normal verwendete Rollkleber (den man immer in den „das ist ja alles soooo leicht“-Videos sieht) für unsere großen, nach Süden gerichteten Fensterfronten ungeeignet ist. Der Kleber wird mit einem 2mm Zahnspachtel auf dem Boden auf die Breite von genau 3 PVC-Bahnen aufgetragen. Der Grund für die Genauigkeit an dieser Stelle ist die schnelle Anziehzeit des Klebers von nur gut 10min. Man trägt daher nur so viel Kleber auf, wie man auch in 10min gut belegen kann. An der Kante muss man ziemlich genau arbeiten, da überstehende Kleberreste später ziemlich mühsam wieder abgekratzt werden müssen. Das eigentlich Verlegen des Belags ist wirklich ein Kinderspiel. Wir haben im wilden Verband verlegt, um nicht ein steriles „Krankenhausmuster“ zu erhalten. Man startet mit einer ganzen Planke, legt dann bis zum Ende durch und schneidet die letzte Planke auf Länge. Mit dem Abschnitt beginnt man dann die nächste Reihe, usw. Das Schneiden ist auch sehr einfach: Winkel anlegen, mit dem Cutter gerade auf der Oberseite anritzen, dann knicken so dass die Belagoberseite bricht und schließlich mit dem Cutter in der aufgeplatzten Naht durchschneiden. Einzig an speziellen Ecken, wie den Dehnungsschienen ist der Zuschnitt etwas fummelig, wenn man Ausklinkungen in den Planken vornehmen muss. Ich habe an solchen Stellen einfach alles vor dem Verkleben trocken ausgelegt und zugeschnitten und wenn dann alles passte wurde geklebt.

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Als Finale wird der verklebte Boden schließlich mit einer 55kg schweren Walze noch einmal abgerollert, so dass letzte Luftbläschen entweichen und die Planke wirklich vollflächig haftet.

Insgesamt kann man diese Arbeit mit etwas handwerklichem Geschick durchaus selber machen, allerdings sind 160m2 auch absolut nicht zu unterschätzen. Ich habe eine Woche Urlaub nehmen müssen und hatte dabei noch reichlich Hilfe von der Familie. Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen und jeder der unser Haus betritt sagt schnell „Den Boden finde ich richtig gut!“. Finden wir auch, deshalb Daumen hoch für moderen PVC-Belag!

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8 Kommentare

  1. Hallo,

    der Boden sieht gut aus.

    Die Schadstoffe (zum Großteil Weichmacher), welche aus dem PVC-Belag entweichen sind mit Sicherheit auf Dauer aber gesundheitsschädlich.

    Felix

    • Hallo Felix!

      Ja, über diese Thematik haben wir auch lange nachgedacht. Fakt ist, dass z.B. Laminat aufgrund der verwendeten Bindemittel in den Faserplatten genauso Schadstoffe an die Raumluft abgibt. Der von uns verwendete Bodenbelag ist frei von Phtalathaltigen Weichmachern und ist nach diversen Verfahren auf Unbedenklichkeit für das Raumklima geprüft. Als Weichmacher wird Hexamoll DINCH (von BASF) verwendet, ein Stoff der z.B. für Kinderspielzeuge, Einweghandschuhe oder Frischhaltefolie verwendet wird. Ich denke wir sind somit schon mal auf einem guten Weg. Sicherlich ist ein unbehandelter Echtholz-Fußbodenbelag viel besser als diese mit Chemie behandelten Alternativen, aber irgendwann begrenzt auch mal der Geldbeutel die baulichen Optionen. Es gibt an einem normalen Haus mit Sicherheit noch hunderte andere Stellen, an denen man auf Schadstoffe stößt, aber wir haben nun mal kein ÖKO-Haus und ja, wir verwenden auch Tupperware… 🙂

  2. wow schöner Boden. der gefällt mir super. von wo habt ihr den? ich bin ja grundsätzlich kein freund von pvc-böden, aber der sieht echt super aus.

  3. Hallo.
    Wie zufrieden seid ihr aktuell mit eurem PVC-Belag von Projektfloors?
    Ist er sehr anfällig für Kratzer oder sieht er noch genauso gut aus wie am ersten Tag?

    • Hallo Nadine!

      Wir sind immer noch sehr zufrieden mit dem Belag.
      Im Bereich der Kinder-Hochstühle ist die Oberfläche merklich rau geworden, weil sich die Kids immer mit ihren Stühlen vom Tisch wegschieben. Wenn die größer sind, werde ich dort einfach ein paar Planken austauschen und gut.

      Ansonsten haben wir keinerlei Probleme.

      Viele Grüße,
      Chris

  4. Wie viel Höhe habt ihr für die Spachtelmasse und den Belag „verbraucht“? Wir wollen auch Vinyl verkleben und müssen unserem Häuslebauer sagen wie viel Platz zwischen Rohboden und Türrahmen haben wollen. Bei Fliesen machen sie 1cm. Bei dem Vinylbelag schwanke ich ständig zwischen 0,5 oder 0,8 cm.
    Auf Türrahmen kürzen hab ich keine Lust und denke das ich eher falls ein Ritz entsteht den „zu schmieren“ wollen würde.

    • Hallo Sandra!

      Wir haben für Spachtel nur 2 oder 3 Millimeter berechnet glaube ich. Dazu kommt dann die Stärke des gewählten Vinylbelags. Mit einem Wert zwischen 5 und 8 Millimeter liegst Du also schon ganz gut denke ich.
      Vielleicht macht es Sinn die Türen erst nach dem Verlegen des Belages einbauen zu lassen. Bei uns haben sie die Türen schon vorher eingebaut, wodurch z.B. eine WC-Tür sehr hoch hängt. Das hat sich bis heute nicht „weggeguckt“ und ich ärgere mich ein wenig darüber.

      Viele Grüße,
      Chris

  5. Vinylbelag bietet so viele Vorteile, dass es kaum verwunderlich ist, warum er immer beliebter wird. Er ist fußwarm, widerstandsfähig und kann sogar in Feuchträumen verlegt werden. Die Auswahl an Designs und Texturen ist beeindruckend. Von der Optik her kann Vinylbelag sogar Holz oder Stein imitieren, was ihn zu einer vielseitigen Wahl für viele Wohnstile macht. Dennoch sollte man darauf achten, dass nicht jeder alte Bodenbelag für die Verlegung von Vinyl geeignet ist.

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